Fernpasstunnel
Der Fernpasstunnels wird von vielen infrage gestellt. Warum ist der Fernpasstunnel als wesentlicher Bestandteil des Fernpass-Pakets sinnvoll?
4,8 Kilometer störungsanfällige Passstraße werden durch einen 1,4 Kilometer langen Tunnel ersetzt. Statt 200 Höhenmetern werden 70 Höhenmeter zurückgelegt.
Das bedeutet:
- Deutlich höhere Verfügbarkeit und Sicherheit der Verbindung: Keine Sperren und Behinderungen wegen Lawinen, Muren und dadurch bedingter Straßenarbeiten oder aufgrund hängengebliebener Lkw in besonders sensiblen Streckenabschnitt.
- Erhebliche Reduktion der Umweltbelastung: Die Verkürzung der Strecke und die Vermeidung der Passhöhe führen zu einem geringeren Treibstoff- und Energieverbrauch. Gerade für PendlerInnen und VielfahrerInnen verringern sich dadurch die individuellen Kosten. Nach längstens sieben Jahren ist die Ökobilanz ausgeglichen. Jährliche Einsparung von mindestens 4.000 Tonnen CO2.
- Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen bleibt: Der Tunnel erhöht die Kapazität der Straße nicht, der Charakter eine alpinen Verbindung bleibt bestehen. Das Lkw-Fahrverbot hält.
- Freie Fahrt für RadfahrerInnen: Für den Radverkehr gibt es nach Fertigstellung des Tunnels eine eigene Trasse.
- Alternative Passstraße: Bei geplanten oder ungeplanten Tunnelsperren (Reinigungsarbeiten, Unfälle…) steht die Passstraße als Umfahrung zur Verfügung.
Auf ihrem Weg vom Inntal ins Außerfern überquert die B 179 Fernpassstraße auf einer Seehöhe von 1.210 Metern ihren namensgebenden Pass – den Fernpass. Dieser Abschnitt der Straße ist geprägt von steilen Böschungen und engen Kurven. In diesem Bereich müssen regelmäßig Straßenabschnitte erneuert werden. Zudem ist hier die Gefahr für Muren- und Lawinenabgänge am höchsten. Dies hat Auswirkungen auf die Bevölkerung, aber auch die Wirtschaft und Einsatzorganisationen, wie etwa Rettungsfahrzeuge.
Durch den geplanten Fernpasstunnel kann dieser störungsanfällige Streckenabschnitt zwischen der Haarnadelkurve im Süden und dem Blindsee im Norden umgangen werden. Die 1,4 Kilometer lange Tunnelstrecke ersetzt 4,8 Kilometer Passstraße. Statt 200 Höhenmeter über den Pass werden im Tunnel lediglich 70 Höhenmeter zurückgelegt.
Mit dem Tunnel gehören Sperren dieses anfälligen Streckenabschnitts der Vergangenheit an. Zudem erhöht er die Verkehrssicherheit, den Verkehrsfluss und verbessert damit auch die Versorgungssicherheit für das gesamte Außerfern. Gleichzeitig reduziert sich die Fahrzeit um drei Minuten.
Zu einem Kapazitätsausbau kommt es hingegen nicht. Auch mit Fernpasstunnel wird der Fernpass nicht zu einer neuen bzw. erweiterten Transitroute. Zudem bleibt das 7,5t-Fahrverbot für LKW aufrecht.
Landesbaudirektor Christian Molzer über die geplanten Baumaßnahmen entlang der B 179
Auch in Sachen Umwelt bringt der Fernpasstunnel Vorteile mit sich: Durch die verringerte Fahrstrecke und die Vermeidung der Passhöhe verbrauchen Fahrzeuge weniger Sprit und erzeugen somit weniger Schadstoffe. Die Benutzung des Tunnels verringert die Umweltbelastung dadurch maßgeblich. Bereits nach wenigen Jahren kann so mehr umweltschädliches CO2 eingespart werden, als durch den Bau des Tunnels freigesetzt wurde.
Nach 30 Jahren kann der Tunnel bereits 40.000 Tonnen CO2 einsparen. Zur Einordnung: Um eine solche Menge CO2 einzusparen, müssten umgerechnet 3,2 Millionen Bäume gepflanzt werden – das entspricht einem Wald der fast doppelt so groß wie die Stadt Innsbruck ist. Diese positive ökologische Bilanz wurde in einer unabhängigen Studie der Universität Innsbruck bestätigt.
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